Datengrundlagen

Allgemein sollen die auf beiden Seiten des Rheins vorhandenen Datenbanken, die für die Prognosen mithilfe von Simulationen verschiedener Szenarien benötigt werden, fortgeschrieben und in gegenseitiger Abstimmung optimiert werden. Zudem sind in bestimmten Bereichen Verbesserungen vorzunehmen.

Insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsdaten und der Bodendaten sind weitere Verbesserungen möglich. Den Simulationen zu den Pflanzenschutzmitteln beispielsweise liegen die Referenzwerte aus den von der Région Alsace herausgegebenen Guides des sols zugrunde. Maßnahmen dieser Art sind insofern sehr wichtig, als den Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel eine Reihe von Standardböden zugrunde liegen, die für die Böden in der Rheinebene nicht repräsentativ sind. Für künftige Simulationen ist eine Verbesserung der Bodendatenbanken sinnvoll. Mit der Datenqualität steigen die räumliche Auflösung und die Aussagekraft der Modellierungsergebnisse. Für Simulationen der Grundwasserbelastung durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel ist es notwendig und von vorrangiger Bedeutung, ausreichend genaue Daten zur Landnutzung vorzuhalten. Vor diesem Hintergrund könnte mehr oder minder langfristig auf einen aktualisierten Datensatz hochaufgelöster und multispektraler Fernerkundungsdaten zurückgegriffen werden.

Die Grundwasserströmungsverhältnisse sind die Grundlage aller Transportbetrachtungen. Daher ist für die weitere grenzübergreifende Zusammenarbeit auch an Stichtagsmessungen der Grundwasserstände gedacht, um eine einheitliche und möglichst genaue Grundwasseroberfläche zu erhalten. Diese dient auch der Überprüfung des großräumigen Strömungsmodells. Aus der Karte der Grundwasseroberfläche können als weitere Auswertungen eine Karte des Flurabstands und der Grundwassermächtigkeit sowie die Aquifergrenzen abgeleitet werden.

Die zahlreichen oberirdischen Gewässer im Oberrheingraben beeinflussen die Grundwasserverhältnisse und stellen wichtige Strömungs- und Transportrandbedingungen dar. Aus diesem Grund gilt es, die Datengrundlage für die Fließgewässer und die Baggerseen weiter zu verbessern.

Grenzüberschreitende Messkampagnen, wie sie auf beiden Seiten des Rheins durchgeführt und in den regelmäßigen Bestandsaufnahmen der Grundwasserqualität ausgewertet werden, stellen auch in Zukunft maßgebliche und wertvolle Grundlagen für die Validierung der Simulationsergebnisse dar. Die langfristige Fortführung der 1997 aufgenommenen Bestandsaufnahmen der Grundwasserqualität im Oberrheingebiet, ist eine unerlässliche Voraussetzung, um die Entwicklungstendenzen der Grundwasserbeschaffenheit beurteilen zu können.